Pädagogische Orientierung
4. Vorbereitete Umgebung für die Jüngsten
Damit selbständiges Lernen möglich wird, müssen die Erwachsenen eine Umgebung gestalten, die den momentanen Bedürfnissen und Bestrebungen des Kindes entspricht.
Genaue Beobachtung des Kindes und das Wissen um die Abfolge der Entwicklungsschritte sind die Grundlage dieser Tätigkeit. Nur dort, wo das Kind Interesse entwickelt, also zwischen den Forderungen aus der Umwelt und sich selbst eine Verbindung herstellt, kann es im eigentlichen Sinne lernen und das Gelernte integrieren.
Zum Ansatz von Emmi Pikler gehört es, dass die natürliche Bewegungsentwicklung der Kleinstkinder durch Bereitstellen unterschiedlicher Bewegungselemente optimal und gefahrlos unterstützt wird: Das Pikler-Labyrinth – um nur ein Beispiel zu benennen – bietet dem Kind zahlreiche Möglichkeiten mit seinem Körper immer wieder neue Erfahrungen zu machen: Es kann von vorne und von der Seite hineinschauen; es kann hindurchfassen, es krabbelt hinein und hindurch; es macht Erfahrung mit vorwärts und rückwärts; es kann sich daran hochziehen, daran entlanggehen; eines Tages hinaufklettern, herunterhüpfen….
Neben diesen von Emmi Pikler entwickelten Spielelementen, stehen den Kindern auch erste Montessori-Materialien zur Verfügung. Vor allem die Sinnesmaterialien sprechen diese Altersgruppe an: groß, klein, dick, dünn, rund, eckig, rot, blau, flauschig, hart…. Daneben stehen auch die „Übungen des täglichen Lebens“ im Mittelpunkt des kindlichen Forschergeistes: Die Kinder üben sich in ihrer Selbstständigkeit und Unabhängigkeit von Erwachsenen und lernen z. B. selbst zu essen oder sich alleine an- und ausziehen, Hände zu waschen und abzutrocknen etc.